Husten? Probleme mit der Atmung? Wenn dein Pferd plötzlich hustet, sollte im ersten Schritt ein Tierarzt abklären, ob es sich um eine Infektion, Viren oder Bakterien handelt. Ist dies der Fall, muss wahrscheinlich medikamentös behandelt werden. Auch Allergien, z. B. gegen Staub, können zu Husten führen. In meinem Arbeitsalltag als Pferdeosteopathin treffe ich jedoch immer wieder auf Pferde, die immer mal wieder husten – nach dem ersten Antraben, nach dem Aufstehen oder „einfach zwischendurch“. Schulmedizinisch wurde alles abgeklärt und auch weitere Maßnahmen wie das Umstellen von Stroh auf Pellets haben keinen Erfolg gebracht? Dann sind verspannte körperliche Strukturen meistens die Ursache. Dem Zwerchfell kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu.
Das Zwerchfell: Der wichtigste Atemmuskel des Pferdes
Wenn dein Pferd nach dem ersten Gallopp, nach dem Wälzen oder beim Antraben hustet, ist die Ursache häufig ein verspanntes Zwerchfell. Auch eine „Bauchatmung“ ist oft darauf zurückzuführen. Chronische Hustenpferde und Pferde, die einen akuten Infekt hinter sich haben, zeigen hier ebenfalls Verspannungen.
Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel des Pferdes und für das Einatmen zuständig. Folglich muss das Zwerchfell beim Ausatmen loslassen. Ist es aber verspannt, kann das Pferd nicht mehr richtig ausatmen. Das Resultat ist eine flache und teilweise unregelmäßige Atmung.
Verlauf des Zwerchfells
Simpel beschrieben verläuft das Zwerchfell zwischen Brustbein und Lendenwirbelsäule. Ich habe es euch auf dem Foto am Anfang des Beitrags vereinfacht eingezeichnet. Aufgrund seiner Lage zieht ein verspanntes Zwerchfell weitere Probleme nach sich: Meiner Erfahrung nach verspannen auch die Rückenmuskulatur (M. trapezius, M. longissimus, M. latissimus dorsi – das gibt ganz schön Rückenschmerzen), die Brustmuskulatur (M. pectoralis superficialis – Gurtzwang ist oft die Folge) und auch die Halsmuskulatur. Daher wirkt sich ein verspanntes Zwerchfell negativ auf den gesamten Bewegungsapparat des Pferdes aus. Aber auch die inneren Organe sind betroffen: Unter anderem Magen, Leber und Nieren befinden sich ebenfalls im Bereich des Zwerchfells (auf dem Bild blau eingezeichnet) und werden beeinträchtigt. Ein Teufelskreis, der also definitiv unterbrochen werden sollte! Ist es nicht faszinierend, wie in der Osteopathie alles miteinander zusammenhängt?
Beim Husten unterstützen: Das kannst du selbst tun
Du hast das Gefühl, dass auch bei deinem Pferd ein verspanntes Zwerchfell dafür sorgen könnte, dass dein Pferd hustet? Was du selbst tun kannst, um deinem Pferd zu helfen: Regelmäßig frei wälzen lassen! Das komplette Herumrollen, und die Bewegungen mit den Beinen dabei, können Verspannungen sehr gut von selbst lösen. Auch ausgiebiges Galloppieren, möglichst am langen Zügel, kann durch das rhythmische An- und Abspannen der Bauchmuskulatur helfen, das Zwerchfell zu lösen.
Husten und Atemprobleme osteopathisch verbessern
Über die fasziale Osteopathie sollte das Zwerchfell unbedingt von einem Pferdeosteopathen manuell gelöst werden. Auch die weiteren Strukturen, die beim Husten typischerweise verspannen, sollten behandelt werden – wie die Muskulatur zwischen den Rippen oder die Rückenmuskulatur. Wenn dein Pferd Probleme mit der Atmung hat, melde dich gerne bei mir. Wir lösen das Zwerchfell sowie die weiteren betroffenen Strukturen und verhelfen deinem Pferd so zu einer freieren Atmung. Über das Kontaktformular (klick) kannst du mir gerne eine Nachricht schreiben.
Gerne kannst du diesen Beitrag kostenlos teilen:
