Arthrose Pferd

Arthrose beim Pferd – Behandlung und Unterstützung

Mein Pferd hat Arthrose! Was kann ich jetzt tun? Ob Spat, Krongelenksschale oder Arthrose in anderen Gelenken – Pferde mit diesen Befunden können wieder enorm an Lebensqualität gewinnen. 

Ziel ist es, dem Pferd sowohl Beweglichkeit als auch Schmerzlinderung zu verschaffen. Wichtig dafür ist ein ganzheitliches Management des Pferdes – von dem passenden Zusatzfutter über die korrekte Bewegung bis hin zur Haltungsoptimierung. Regelmäßige Osteopathie-/Physiotherapie-Behandlungen stellen ebenfalls einen wichtigen Grundpfeiler bei der Unterstützung von Pferden mit Arthrose dar.

All diese Aspekte sollten in einer ganzheitlichen Osteopathie-Behandlung von Pferden mit Arthrose einbezogen werden:

Verspannte Muskulatur lockern, jedoch nicht die direkte ‚Schutzspannung‘ aufheben

Ein erfahrener Osteopath weiß, an welcher Stelle eine Lockerung für Erleichterung sorgt und an welcher Stelle das Pferd seine ‚Hilfsmuskulatur‘ benötigt, um den Arthrosebereich zu schützen.

Ausgiebiges Aufwärmen und Abreiten bei Arthrose ist Pflicht

Baue ausgiebige Aufwärm- und Cool down-Phasen ein. Wusstest du, dass erst ab einer Schrittphase von 20 Minuten ausreichend Gelenkschmiere gebildet wird? Je ausgiebiger du dein Pferd aufwärmst, desto flexibler werden auch seine Bänder, Sehnen und seine Muskulatur sein. Da diese Strukturen bei Arthrose häufig ebenfalls vorgeschädigt sind, solltest du dir für eine ausgiebige Aufwärmphase unbedingt die Zeit nehmen. Je nachdem, in welchem Gelenk die Arthrose genau sitzt, solltest du enge Wendungen vermeiden, da hier besondere Scherkräfte auf die Gelenke einwirken.

Lösen von Blockaden, die aus der Schonhaltung resultieren

Häufig entstehen Blockaden in der Wirbelsäule oder kompensatorisch in den Gliedmaßen, die mehr Last aufnehmen, um das schmerzende Bein zu entlasten. Dadurch nimmt das Pferd im Laufe der Zeit eine Schonhaltung ein, die zu weiteren Blockaden und Muskelverspannungen führt. Um diesen Teufelskreis zu unterbrechen, ist es wichtig, die Blockaden regelmäßig zu lösen.

Dehnungs- und Mobilisationstechniken für Arthrosepferde

Diese erhalten oder verbessern die Beweglichkeit des Pferdes, indem verkürzte Muskeln aufgedehnt und feste Gelenke sanft mobilisiert werden. Individuelle „Hausaufgaben“ und Übungen kann der Besitzer selbst durchführen, um für Linderung im Alltag zu sorgen.

Fütterung/Zusatzfuttermittel bei Arthrose

Glucosamin, Chondroitin, Hyaluron, Kollagen, Teufelskralle, Ingwer … Der Futtermittelmarkt hält diverse Zusatzfuttermittel bereit.

Ziel ist es, dem Pferd über die Fütterung die wichtigen Bausteine für die Nährstoffversorgung der Gelenke zuzuführen. Dazu zählen zum Beispiel Glucosamin, Chondroitin und MSM. Diese Stoffe können entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken und den fortschreitenden Knorpelabbau verlangsamen. Auch einige Kräuter können schmerzlindernd wirken. Bekannt hierfür sind beispielsweise Teufelskralle und Ingwer. Hier gilt jedoch Vorsicht bei Pferden mit einem empfindlichen Magen.

Mit den passenden Ergänzungsfuttermitteln und/oder Kräuterkuren kannst du dein Pferd mit Arthrose zusätzlich unterstützen. Zu einer umfassenden Osteopathie-Behandlung gehört daher auch eine unabhängige Beratung zu den verschiedenen Fütterungsmöglichkeiten.

Auf eine korrekte Hufbearbeitung achten

Eine korrekte Hufbearbeitung ist das A und O, um die Hufstellung zu optimieren und arthrotische Gelenke zu entlasten.

Haltung für Arthrosepferde optimieren

Grundsätzlich solltest du deinem Pferd viel freie Bewegung ermöglichen. Hier gilt das altbekannte Sprichwort: „Wer rastet, der rostet!“ Viele Arthrosepferde benötigen nach Ruhephasen eine „Einlaufphase“. Die ersten Schritt erscheinen noch sehr steif und es dauert einige Meter, ehe die Pferde wieder einen geschmeidigeren Gang zeigen. Daher ist eine Haltung in einem gut durchdachten Offenstall ideal für Pferde mit Gelenkproblemen. Durch die konstante Bewegung wird die Bildung der Gelenkschmiere gefördert und somit ein weiterer Verschleiß der Gelenke verlangsamt. Die konstante, ruhige Bewegung ohne enge Wendungen ist ideal für Arthrosepferde und wirkt sich oft äußerst positiv auf die Gesundheit aus.

Insbesondere Pferde mit Spat zeigen häufig Probleme beim Ablegen und Aufstehen. Ein weicher Untergrund, beispielsweise mit ausreichend Stroheinstreu, kann hier für Erleichterung sorgen. Zudem sollte die Herde so harmonisch wie möglich zusammengestellt sein, damit das Pferd stets ausreichend zur Ruhe kommen kann.

Bewegungsprogramm/Training anpassen

Ein regelmäßiges, dem Befund angepasstes Bewegungsprogramm ist essenziell, um gelenkschonende Muskulatur zu erhalten oder aufzubauen. Insbesondere ein Arthrosepferd sollte regelmäßig, mehrmals die Woche, bewegt werden. Je nach genauem Befund kann dies in Form von Spaziergängen, Bodenarbeit oder Reiten stattfinden. Auf dem Reitplatz oder in der Halle solltest du darauf achten, dein Pferd auf großen Linien zu arbeiten.

Gerätegestützte Zusatzbehandlung bei Arthrose

Es gibt verschiedene Geräte, die bei Arthrose unterstützen können. Ich verwende gerne das AmpliMove zur Schmerzlinderung und zum Abbau von Entzündungsstoffen. Das AmpliMove ist eine schmerzfreie und sanfte Mittelfrequenztherapie, die gleichzeitig auf Nerven, Gewebe, Faszien und Muskeln einwirkt. Die meisten Pferde entspannen während der ca. 20-minütigen Behandlung sehr und fangen an zu dösen.

Teamwork ist hier der Schlüssel zum Erfolg. In enger Zusammenarbeit lässt sich Arthrose oft so gut managen, dass die betroffenen Pferde trotz Befund schmerzfrei geritten werden können. Oder mit hoher Lebensqualität ihren Lebensabend genießen können. 

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1 Kommentar zu „Arthrose beim Pferd – Behandlung und Unterstützung“

  1. Pingback: 8 Gründe, warum dein Pferd stolpert - equi-moveo.de

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